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Als stellvertretender Obermeister in der Kommunalpolitik

Bei der Kommunalwahl 2020 haben es viele Zimmerer in die Kommunalpolitik geschafft, wie der stellvertretende Obermeister der ZI Lindau Volker Heinrich.

Seit 2009 engagiert sich der stellvertretende Obermeister der Zimmerer-Innung Lindau Volker Heinrich im Gemeinderat Weißensberg. Bei der vergangenen Kommunalwahl schaffte er es erneut ins Gremium. Im Interview motiviert er seine Berufskollegen sich in der Kommunalpolitik einzubringen.

In den kommenden sechs Jahren sitzt Gemeinderat Volker Heinrich übrigens im Verbandsrat Gemeinschaftsverwaltung und Verwaltungsrat Kommunalunternehmen „Alternative Energieversorgung Weißensberg“.

Herr Heinrich, kurz und knapp: Was ist Ihr Motto in der Kommunalpolitik?
Volker Heinrich: Für mich gibt es eigentlich kein Motto. Ich bin an der Entwicklung meiner Gemeinde Weißensberg interessiert und möchte dort mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen.

Warum sollten sich Zimmerer in der Kommunalpolitik engagieren?
Man lernt ungemein viel dazu. Und insgesamt sollten wieder mehr Handwerker in den Gremien vertreten sein. Denn viele Menschen - nicht aber meine Gemeinderatskollegen - haben den Bezug zum Handwerk verloren.

Ein Beispiel dafür: Als ich in Zimmererhose mit Koppel, Zimmererweste und weißem T-Shirt im Kindergarten beruflich etwas ausgemessen habe, fragte mich eine Mutter, was ich denn von Beruf sei. Circa fünf Mütter standen daneben, aber nur eine konnte mich als Zimmerer erkennen. Ja so weit ist es schon.

Was waren Ihre größten Erfolge fürs Handwerk?
Da gibt es keine alleinigen Erfolge. Das Gremium entscheidet in Berücksichtigung der Gesetze und Vorschriften. Wenn wir einen Bebauungsplan ändern, wird meist die Firsthöhe neu festgelegt ebenso wie das Baufenster.

Dabei werbe ich dafür, dass die Firsthöhe so erhöht wird, dass eine Dachaufstockung möglich und sinnvoll ist. Jedoch, muss dabei auch der Nachbar berücksichtigt werden, dessen Sicht eventuell reduziert wird. Am Ende entscheidet wieder das Gremium, das vom Stadtplaner beraten wird.

Sie sind selbstständiger Zimmermeister, stellv. Obermeister und Kommunalpolitiker. Wie vereinbaren Sie Ihre Ehrenämter mit dem Betrieb?
Die Fehlzeiten muss ich nacharbeiten. Da es mir aber Spaß macht, macht es mir nichts aus.

"Viele Menschen haben den Bezug zum Handwerk verloren", kritisiert Volker Heinrich. Deshalb engagiert sich der Zimmermeister als Gemeinderat in Weißensberg.

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